MARKGRAFENAREAL SCHWABACH

Wettbewerb Anerkennung, 2024

Was will eine Stadt, wenn es eigentlich nur um Parkplätze geht? Dabei entsteht die Chance, mit der Umorganisation des Markgrafensaals dem neuen Quartier eine lebendige Mitte in Anbindung an die Altstadt zu geben. Die Vielschichtigkeit des Ortes führt zu einer eigenständigen, komplementären Strategie, das heterogene Quartier wird in seiner Funktion als Scharnier zwischen Altstadt und Park entwickelt.
Auf einem hindurchfließenden Stadtboden positionieren sich differenziert auf ihre Umgebung reagierende Stadthybride wie Objekte auf einer Ebene. Der begrünte Stadtraum weitet sich zu unterschiedlichen Aufenthaltsräumen, die von informell angeordneten Baumgruppen begleitet werden.
Der neue Markgrafenturm am Übergang zur Altstadt fungiert als Gelenk sowie als Torhaus zur Stadt und zum Quartier. Ein Sport- und Freizeitregal auf dem gegenüberliegenden Sparkassenvor(park)platz dient als stadträumliche Kante und Aktivator. Die Erweiterung und Aufstockung des Markgrafensaals bildet das neue Gesicht zur Stadt und zum neuen Quartiersplatz, der mit einem rot blühenden Kastanienkarree die Adressbildung des Areals übernimmt. Das ehemalige, brutalistische Postgebäude wird durch seine Transformation zur Gastronomie mit erhöhtem Stadtbalkon sowie der Erweiterung um ein kleines Hotel mit exklusivem Fitnessangebot ebenso zu einem synergetischen Hybriden, der sich durch Höfe und Terrassen mit dem Außenraum verzahnt. Die Mantelbebauung des dritten Stadtbausteins, die die geforderten Parkebenen umfasst und größtenteils die Verwaltung der Stadt beherbergt, reagiert mit einem Metzergereiimbiss zur Stadtparkpromenade und mit ihren Townhouses im Osten zum durchgrünten Rand mit seinen charakteristischen gründerzeitlichen Villen spezifisch auf die jeweiligen Nachbarschaften des Quartiers. Zwischen der Liefergasse des Saales und den Villen am Park fügt sich der Wohnbaustein ein – mit Ateliers zur Gasse und Maisonnetten zum Grün.
Es entsteht ein lebendiges, durchgrüntes und dichtes Quartier von unterschiedlicher Körnigkeit, differenzierten Nachbarschaftsräumen und einer Staffelung von Hochpunkten, die das Quartier in die  Tiefe entwickeln.

INFORMATION

Städtebaulicher Realisierungswettbewerb mit vertiefendem Ideenteil, Anerkennung | Bearbeitungszeit: 2024.03–07 | Areal: 2,5 ha | BGF: 20.820 m² | Standort: Ludwigstraße 16, 91126 Schwabach | Ausloberin: Stadt Schwabach

© 2024 REICHWALD SCHULTZ & PARTNER, Projetteam: Catharina Förster, Miriam Metz, Marc-Philip Reichwald, Peter-Karsten Schultz | in ARGE mit dreisterneplus ***+, München, JÜHLING & KÖPPEL Landschaftsarchitekten, München